Vorpremiere! Dokumentarfilm „Helena de Sarayaku“ samt Besuch aus Ecuador

Am 15. Oktober um 17 Uhr besuchen uns drei Vertreterinnen des Sarayaku-Volkes im Kino 8 1/2 in Saarbrücken.

Helena ist 17 Jahre alt und studiert in Finnland. Ihr Vater, ein Schwede, und ihre Mutter, eine indigene Kichwa des Sarayaku-Volkes, leben im Herzen des ecuadorianischen Amazonas. Der Film begleitet Helena auf ihrer jüngsten, bewegten Reise nach Ecuador. Dort erfährt sie zunächst mehr über „Kawsak Sacha – der lebendige Wald“, einer Philosophie, die den Dschungel als ein Lebewesen begreift. In der Stadt nimmt sie dann am traditionellen Festival „Uyantza Raymi“ teil. Während sie aus den Nachrichten erfährt, dass ein Virus namens Corona die Welt befällt, überrascht es sie schon direkt in der nächstgelegenen Stadt der Region, Puyo, wo sie den Lockdown verbringt. Und dann läuft auch noch der Bobonaza-Fluss über – eine Flut, wie es sie noch nie gegeben hat. Der Dokumentarfilm „Helena de Sarayaku“ von Eriberto Gualinga zeichnet nicht nur ein mitreißendes Portrait einer jungen, engagierten Frau „zwischen den Welten“. Er ermöglicht auch einen hautnahen Einblick in eine andere Kultur und in das aktuelle Geschehen in Ecuador. Vor allem zeigt uns Helena auch, dass „Zeit ist, aufzuwachen!“.

Reservierung auf der Webseite des Kino 8 1/2.
Die Veranstaltug ist kostenlos.

Nach dem Film besteht die einmalige Möglichkeit, mit drei Vertreterinnen des Sarayaku-Volkes, die an diesem Abend in Saarbrücken zu Besuch sind, zu diskutieren!

Der Eintritt ist frei. Kooperationspartner der Veranstaltung sind das Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland e.V., Terra Utopia e.V., Casa Nicaragua und Sarayaku.

Am 22., 24. und 26. Oktober um 20 Uhr findet die Filmvorstellung „Dear Future Children“ im Kino 8 1/2 statt. Hier mehr Info.

„Protestbewegungen in Lateinamerika – ¡Latinoamerica Resiste!“

Rückblick auf das Lateinamerika-Forum 2020

Das Lateinamerika-Forum 2020 am 21. August in Saarbrücken war eine Premiere für das Team vom NES e.V. : Zum ersten Mal wurde eine Veranstaltung im „Hybrid-Format“ organisiert. Einen Tag lang beschäftigten sich sowohl die Teilnehmenden vor Ort im evangelischen Gemeindezentrum in Saarbrücken wie auch über 25 Online-Zuschauer*innen mit den jüngsten politische Entwicklungen und zivilgesellschaftlichen Widerstandsbewegungen in ausgewählten Ländern Lateinamerikas.

Ulrike Dausend, Geschäftsführerin des NES e.V. und Eva Wessela, Studienleiterin an der EAO eröffneten das Forum und zählten die Fragen auf, mit denen sich die Teilnehmenden dann über den ganzen Tag hinweg beschäftigten: Was passiert gerade in Lateinamerika? Wie ist die Lage in den unterschiedlichen Ländern? Welche Probleme gibt es und was sind die Ursachen hierfür? Was können wir tun? Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf die Protestbewegungen?

Zur Beantwortung dieser Fragen verschaffte Professor Dr. Werz von der Universität Rostock den Zuhörer*innen im einführenden Vortrag zunächst einen Überblick über die Protestbewegungen Lateinamerikas. Anschließend zeigte das Forum einzelne Problematiken unterschiedlicher Regionen auf: mit Live-Berichten aus Chile, El Salvador, Ecuador und Brasilien war ein guter kleiner Querschnitt durch Lateinamerika mit seinen insgesamt über 800 verschiedenen indigenen Völkern und noch mehr indigenen Sprachen gelungen.

Zur Corona-Krise sagte Prof. Wenz, dass sie die Probleme „wie in einem Brennglas“ verdeutliche. So z.B. die Defizite im Gesundheitssystem. Dies bestätigten auch die zugeschaltetenReferent*innen – allesamt Angehörige von Protestbewegungen in Lateinamerika – in ihren Berichten. „Die Regierung möchte zu den alten Zeiten zurückkehren und die Demokratie gefährden“, erzählte zum Beispiel Zulma Larin, die in El Salvador bei der Bewegung „Red de Ambientalistas Comunitarios de El Salvador“ mitwirkt. Die Pandemie sei von der Regierung genutzt worden, um beispielsweise soziale Güter zu privatisieren.

Insgesamt war festzustellen, dass die Folgen der Pandemie noch nicht abzusehen sind. Das Lateinamerika-Forum verdeutlichte jedenfalls, dass die globale Perspektive weiterhin gefördert werden muss, Menschen und Organisationen über die Grenzen hinweg aktiv werden müssen, und auch wir als NES weiter informieren und  Handlungsperspektiven aufzeigen müssen.

Mehr zum Inhalt und Programm des Lateinamerika-Forums auf unserer Webseite.

Tipps, wie man helfen kann hier.

Das Forum mit seinen Organisatorinnen, Referent*innen und Teilnehmenden.