Wer versteht nur Spanisch…? – Nicaragua goes Saarland

Heute spricht Enrique Picado Álvarez aus Managua, Nicaragua in spanischer Sprache zu uns. Ganz ohne Übersetzung. Perfekt für die Winterzeit, wo es viel Zeit gibt die Spanisch ganz neu oder wieder zu entdecken. So unsere Idee in der Redaktion. 🙂 Und natürlich gibt es auch die Möglichkeit sich der Untertitel in Spanischer oder Deutscher Sprache zu bedienen. Wie das funktioniert wird hier ausführlich beschrieben. (Haben Sie dazu Fragen? Wir freuen uns über Ihre Nachricht. )

Enrique Picado Álvarez ist Mitbegründer des Movimiento Comunal Nicaragüense (MCN – Nicaraguanische Kommunalbewegung) und war seit den 80er Jahren schon mehrmals in Europa. Er war über zwei Perioden Präsident der Organisation und ist heute noch Mitglied des Vorstandsgremiums (Junta Directiva Nacional). In diesem Zusammenhang koordiniert er das Programm der kommunitären Gesundheit.

Das MCN Arbeitet mit der Bevölkerung auf dem Land und in den Städten um diesen die aktive Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen zu ermöglichen mit dem Ziel, soziale, wirtschaftliche und Umweltrechte zu erlangen. Dazu gehören das Recht auf Gesundheit, Bildung und Nahrungsmittel. Das MCN kämpft für den Erhalt der natürlichen Ressourcen wie z.B. Wasser sowie gegen den Klimawandel.

Mehr zum MCN: https://www.mcnicaraguense.org/. Der Kontakt zum MCN wurde uns durch das Öko Büro in München vermittelt. Vielen Dank dafür an Samuel Weber!.

Enrique war im Oktober 2022 bei der Diskussion „Wenn das Leben immer teurer wird“ zu Preissteigerungen und Lebenshaltungskosten in Lateinamerika und dem Saarland im Filmhaus Saarbrücken mit einem Impulsvortrag und auf dem Podium. Einen ausführlichen Bericht finden Sie hier in unserem Blog.

Neue Perspektiven im schönen Saarland! :)

Hallo und Bonjour! Wir sind Assubel aus Kamerun und Manuela aus Saarbrücken. Seit Anfang Dezember arbeiten wir zusammen an einem Projekt beim Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland e.V. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Erklärvideos zum deutschen Kolonialismus zu erstellen, welche als Zielgruppe Schüler*innen aus dem Saarland und dem globalen Süden haben. Doch wie kamen wir dazu?

Assubel und ich nehmen an einem Bildungsprogramm teil. Dieses heißt kulturweit-Tandem und wird vom Auswärtigen Amt gefördert. Es ist Teil des Maßnahmenkataloges der Bundesregierung gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Es setzen sich jeweils zwei Teilnehmer*innen aus einem afrikanischen Land und Deutschland mit der Geschichte des Kolonialismus und seinen Auswirkungen auf die Gegenwart auseinander. Zusammen entwickeln sie Projekte gegen Rassismus, die in Theatern, Museen und Schulen, bei Vereinen, Initiativen oder in Betrieben in Deutschland umgesetzt werden.

Das kulturweit-Programm besteht aus einem zweimonatigen, alltagsbegleitenden Sprachkurs, einem dreiwöchigen Seminar in Nairobi, Kenia und einer dreimonatigen Projektphase in Deutschland.

Assubel lernt Deutsch und ich versuche mich an Französisch. Die Sprachkurse haben wir schon abgeschlossen und nun versuchen wir im Tandem uns auf beiden Sprachen zu unterhalten. Unsere Zeit in Kenia haben wir auch schon hinter uns. Wir hatten viele Seminare und Workshops rund um das Thema Kolonialismus, spannende Diskussionen und Vorträge. Insgesamt war die Zeit in Nairobi eine super Erfahrung, bei der wir auch die anderen Tandems, die nun in ganz Deutschland verteilt sind, kennengelernt haben. Durch den Austausch haben wir uns ein Grundwissen angeeignet, das wir nun ausbauen und in der Projektphase in Deutschland anwenden. Wir wollen mit unseren Erklärvideos auf den deutschen Kolonialismus aufmerksam machen und vor allem aufzeigen, welche kolonialen Kontinuitäten noch heute im globalen Norden und insbesondere im globalen Süden bestehen. Damit würden wir Schüler*innen gerne zum Nachdenken und Handeln bewegen und uns so für eine Welt ohne Diskriminierung engagieren.

Wenn Du dich auch für das Bildungsprogramm interessierst, gibt es hier alle Informationen rund um das Programm und die Bewerbung: https://www.kulturweit.de/tandem

Beim NES e.V. wird das kulturweit-Tandem von CHAT der WELTEN im Saarland betreut.

Folgen des Klimawandels für die kenianische Bevölkerung: Prof. Dr. Titus Ogalo Pacho (Christian Universität in Kenia)

Zusammenfassung des Videos:

Prof. Dr. Titus Ofalo Pacho berichtet über die Folgen des Klimawandels. Für ihn ist die globale Erhitzung eine der größten Herausforderungen der Menschheit in diesem Jahrhundert. Nordkenia sei dieser am Meisten ausgesetzt.

Als Folgen nennt er unter anderem die extreme Dürre und den daraus resultierenden Nahrungsmangel, hungernde Menschen, bis hin zum Tod durch Nahrungsmangel. Auch das Vieh sei gestorben aufgrund der Dürre und andere Lebewesen, die unter der Dürre leiden. In den Nachrichten wurde zum Beispiel berichtet, dass in den letzten zehn Monaten 205 Elefanten gestorben seien aufgrund der Dürre.

Die Mangelernährung führe auch zu Krankheiten, insbesondere bei Kindern. Außerdem kommt es zu gefährlichen Situationen für vor allem Frauen und Kinder, die weite Distanzen zurücklegen müssen, um Wasser zu finden. Auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen haben viele Menschen ihr Zuhause verlassen. Eine weitere Konsequenz des Nahrungsmangels ist ein Ausfall des Schulunterrichts und Heirat in jüngerem Alter um Nahrungssicherheit herzustellen. Durch den Mangel an Nahrungsmittels wird auch er Tourismus eingeschränkt, der weniger attraktiv ist.

Prof. Dr. Pacho fordert einen Wandel des Lebensstils, Umstieg auf erneuerbare Energien und Aufforstung. Als positives Beispiel nennt er das von ihm zuletzt besuchte Land, Finnland, welches zu 75 % aus Wald besteht. Insbesondere im Bereich der Solarenergie sieht er große Chancen, um den CO2-Ausstoß und Folgen des Klimawandels zu mindern.