In memoriam – Luis Sepúlveda

(c) Foto: Screenshot von Arte.tv
(c) Text: Aktion 3. Welt Saar
Der Schriftsteller und Politiker Luis Sepúlveda aus Chile ist an den Folgen einer Covid-19 Erkrankung gestorben. Er wurde 1949 in Chile geboren, war Kommunist, konvertierte zum Sozialisten, gehörte zur persönlichen Leibwache von Salvador Allende bis zum Putsch von Pinochet & CIA. Und er blieb zeitlebends ein begnadeter Geschichtenerzähler (neudeutsch: Storytelling). Eine seiner schönsten Geschichten ist sein eigenes Leben, als er eine Frau, mit der er mal verheiratet war, nach der Trennung, ein zweites Mal heiratete und dafür erstmal den gemeinsamen Sohn um Erlaubnis fragte. Ach ja: Er blieb auch bis an sein Lebensende Sozialist. Der Kapitalismus und autokratische Systeme, gleich welcher Couleur, waren für ihn nicht das Ende der Geschichte. Viele seiner Bücher gibt es auf Deutsch.

Auf arte gibt es einen schönen, warmherzigen Film (Widerstand vom Ende der Welt) über ihn.

Und beim Verlag Assoziation A einen umfangreichen Nachruf.

Beitrag erhalten durch Roland Röder, Fachpromotor für global nachhaltige Landwirtschaft
Aktion 3. Welt Saar e.V.

Bericht von Mathias Knobloch von „Ärzte ohne Grenzen“ zur Lage in Burkina Faso

Immer wieder wurde der Flug in mein Einsatzland gestrichen: Wegen der Coronavirus-Pandemie ist es viel schwieriger geworden zu reisen. Während ich auf gepackten Koffern saß, wurde ich in meinem Projekt dringend gebraucht.
Mittlerweile bin ich endlich in Burkina Faso ankommenund werde hier als Arzt helfen: Das westafrikanische Land steckt mitten in einer akuten Krise: Hunderttausende fliehen vor Gewalt, das Gesundheitssystem ist überfordert und bald beginnt die Malaria-Saison. Zudem brach Covid-19 aus, das Land verzeichnet die größte Infektionsrate südlich der Sahara.

Burkina Faso steht damitbeispielhaft für viele Länder Afrikas: Zwar haben einige afrikanische Regierungen Erfahrungen im Seuchenschutz und schon früh auf die Pandemie reagiert. Doch es mangelt an vielem, vor allem an teurer medizinischer Ausrüstung: In den Krankenhäusern, in denen wir arbeiten, gibt es oft keine stabile Stromversorgung, geschweige denn medizinischen Sauerstoff oder Intensivbetten.In Burkina Faso beispielweise gibt es nur zwölf Intensivbetten für 20 Millionen Bürger.

Ärzte ohne Grenzen bereitet deshalb in vielen Ländern Covid-19-Maßnahmen vor und baut die Intensivpflege aus: Wir senden z.B. nach Burkina Faso eine technische Anlage, die in großen Mengen Sauerstoff für mehrere Dutzend Patienten*innen produzieren wird. Wir arbeiten also an Lösungen, mit denen wir Menschenleben retten.

Hier können Sie Spenden und die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen in 70 Ländern der Welt unterstützen.

Der Beitrag wurde eingeschickt von Melanie Malter-Gnanou, Fachpromotorin für Globales Lernen und Internationale Partnerschaften